Mir scheint, dass die Malerei ein sehr zerbrechlicher Moment ist. Bis zu dem Augenblick, an dem sie aufscheint in einem Bild, besteht der physisch - technische Aspekt der Malerei aus einem Transportproblem oder einem Vergnügen – wie man das sehen mag.
Aber dieser technische Farbtransport vom Maltisch zur Leinwand hat genauso wenig mit Malerei zu tun, wie die Fingerbewegungen eines Pianisten mit Musik - während des Anschlagens der Tasten auf dem Klavier.
Die Musik beginnt an einer anderen Stelle, an einem anderen Ort.
Die Malerei blitzt auf, in einem Augenblick, wo die Farben verschmelzen zu einem Farbklang . Es ist ein sehr kurzer Moment, ein heftig verlaufender Prozess. Erst malt man wochenlang auf einer Leinwand herum und es geschieht nichts. Aber dann, urplötzlich kann ich sehen, wie aus dem chaotischen Durcheinander meiner Farben etwas entstehen will.
Fast so, als hätte das Bild einen eigenen Willen – fast so, als wäre es ein Lebewesen.
Dann erscheint dieses Bild voll und ganz. Für einen Moment verharrt es.
Ich kann dann den ganzen Vorgang des Farbtransportes urplötzlich beenden.
Jeder Pinselstrich zuviel würde das Bild verletzen.
Und dann bleibt dieser Augenblick der Malerei in einem Bild wie eine Erinnerung oder wie mein Gewissen bestehen. Die Malerei aber hat sich wieder zurückgezogen.
Ich male das nächste Bild oft nur deshalb, um diesem Wunder wieder begegnen zu können.
Es erscheint mir immer unglaublicher, wie aus einem Dutzend Farben etwas entstehen kann,
was mich so berührt. Diese Berührung ist für mich Malerei.
Versuche, es zu beschützen. Manchmal gelingt es. Oft nicht und nie!
Ich glaube Nichts und Niemandem. Ich respektiere das Bild und seine Lebendigkeit.
Erst wenn dieser Lebensfunke aufscheint, folge ich bedingungslos dem Bild!'
1952 *
1971 – 1975 Werkkunstschule Krefeld
1980 – 1981 Professor F. Schwegler, Kunstakademie Düsseldorf
Ausstellungen (Auswahl)
2020 Kunstverein Krefeld
2018 Einladung von Joseph Marioni: zwei Bilder im Museum Wiesbaden
2017 „welt offen“, Kurator Harald Kröner, Städtische Galerie Pforzheim
2016, „Kunstwerk“ Köln
2015 Kunst und Museumsverein Dachau
2014 Kolumba, Köln
2013 Gallery Larry Becker Contemporary Art, Philadephia
2010 Noli me tangere, Museum Kolumba, Köln
2009 Kunsthalle Dominikanerkirche, Osnabrück
2005 Galerie Margarete Roeder, New-York
2004 Kunstwerk, Köln
2004 Eugene Binder, Marfa, Texas
2003 Galerie Margarete Roeder, New York
2001 Ars Vivendi – Ars moriendi, Erzb.Diöz.Museum (Kolumba), Köln